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Flüchtlinge kommen zu Wort

Projektzeitraum

April – Mai  2009

Ziel und Projektaktivitäten

Im Rahmen des Projektes „Flüchtlinge kommen zu Wort“ wurden Flüchtlinge mit ungesichertem Aufenthaltsstatus zu der Frage „Was verstehen Sie unter Integration?“ befragt. Sie stammen u.a. aus Afghanistan, Moldawien, Weißrussland, Kongo, Kosovo, Irak. Diese Menschen befinden sich größtenteils seit über 10 Jahren in Deutschland ohne die Möglichkeit ein würdevolles Leben führen zu können, ohne Arbeitserlaubnis und mit der permanenten Angst vor Abschiebung. Sie stammen aus Afghanistan, Moldawien, Weißrussland, Kongo, Nigeria, Kosovo, Ukraine, Iran, Aserbaidschan, Sierra Leone, Togo, Irak und Eritrea. Sie sind vereinzelt als unbegleitete minderjährige Flüchtlingskinder in Deutschland eingetroffen, teilweise haben sie in ihren Heimatländern studiert, bevor Kriege sie zur Flucht getrieben haben.

Siehe zu den rechtlichen Rahmenbedingungen auch: Leitfaden für Flüchtlinge in Niedersachsen, 2. Auflage

Hier zeigen wir Ihnen einige Ausschnitte von Interviews

„In unserer Heimat haben wir viele Rechte verloren, aber hier haben wir die Würde verloren.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Am Anfang braucht man Hilfe, um in einem fremden Land leben zu können. Ich konnte kaum Deutsch sprechen, aber mit dem Wenigen habe ich anderen viel geholfen.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Für mich macht es keinen Sinn über Integration zu sprechen, weil ich nicht mehr viel Zeit habe. Ich weiß, dass ich keine Hoffnung haben darf.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Man kann fast sagen, dass die Grundlagen für die Integration von Asylbewerbern nicht gegeben sind, weil man nicht weiß, ob man hier bleiben darf oder abgeschoben wird.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Ich hatte gehofft in Deutschland Perspektiven für mich zu finden – ich suche sie immer noch.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Integration bedeutet nicht nur die Sprache lernen, sondern auch Rechte erwerben.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Meine Familie und ich sind seit 10 Jahren ohne gesicherten Aufenthaltsstatus in Deutschland. In dieser Zeit durften wir nicht arbeiten, reisen, studieren und uns wohl fühlen.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Die Vorteile hier sind, dass man leben kann, wie man will. Es gibt Freiheit, man hat regelmäßig zu essen, aber es fehlt mir die Familie und es ist schwierig, Freunde zu finden. Oft glaube ich, ich schaffe es nicht alleine.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Ich fühle mich nicht wohl in Deutschland, aber ich habe keine Wahl. Ich habe keine Kontrolle über mein Leben. Ich entscheide nicht, wie ich mein Leben lebe, das entscheiden andere Leute.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„In meiner Heimat hatte ich ein schönes Bild von Deutschland. Jetzt sehe ich alles anders. Als Flüchtling ist man nicht willkommen.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Integration ist ein Sich- Öffnen für die neue Kultur, aber dabei nicht alles aufgeben. Man hat seine eigene Kultur.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Ich spreche acht Sprachen. War Schuldirektor in meinem Heimatland. Jetzt Flüchtling in Deutschland. Meine Familie und ich haben keine Perspektiven.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Ich fühle mich hier integriert. Ich habe Familie, Freunde und auch deutsche Freunde.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Der Kulturschock war sehr groß. Aber ich bin geduldig. Eine neue Sprache ist wie ein neues Leben.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Ich würde mich hier erst integriert fühlen, wenn ich Steuern bezahlen könnte. Integriert ist man nicht, weil man den deutschen Pass hat. Man muss die Regeln und Normen akzeptieren und von den Menschen respektiert werden.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„In welche Richtung soll ich mich integrieren? Integration heißt für mich, man lebt selbstverständlich mit diesem Land.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Für meinen Mann und mich ist der Zug abgefahren. Mein Mann hat zuhause studiert und ist hier Küchenhelfer.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Integration heißt, dass man etwas von der fremden Kultur annimmt. Eine hier lebende Afghanin z.B. ist nicht mehr vergleichbar mit einer Afghanin in Afghanistan.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Wir Ausländer werden unterschätzt. Die meisten halten uns für dumm. Das liegt auch an der Hautfarbe. Auch andere Ausländer gucken auf uns herab. Für uns Schwarzafrikaner ist alles schlimmer.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Integration heißt für mich, an allen Bereichen der Gesellschaft teilnehmen zu können.“

Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

„Ich habe vor dem Krieg meine Eltern verloren, durch den Krieg viel verloren, aber hier habe ich vor allem Zeit verloren.
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Flüchtling in Deutschland, anonymisiert

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