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bikup startet ein neues Projekt „SprachQultur!“

Am 1. Juli 2019 geht die bundesweite Fachstelle „Qualität in der Sprach- und Kulturmittlung“ kurz Q-SKM an den Start.

Viele, die sich mit Sprach- und Kulturmittlung beschäftigen, beklagen einen Mangel an Transparenz: Die Undurchsichtigkeit der Begriffe und Bezeichnungen, die Schwierigkeit zur Abgrenzung von Zuständigkeiten und ein Durcheinander bei der Zuordnung der Angebote. Damit die zahlreichen Dienstleistungen übersichtlicher dargestellt, leichter zugänglich und qualitätssichernder agieren können, baut die bikup gGmbH eine bundesweite Anlauf- und Fachstelle zur „Qualität in der Sprach- und Kulturmittlung“ (SprachQultur) auf. Die Auftaktveranstaltung findet am 30.01.2020 statt.

Das auf drei Jahre angelegte und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanzierte Projekt zielt auf Transparenz, Übersichtlichkeit und Qualitätssicherung von Sprach- und Kulturmittlung in Deutschland. In drei aufeinanderfolgenden Phasen werden zunächst die bundesweiten Angebote über eine zentrale Anlauf- und Fachstelle gebündelt, strukturiert, definiert, weiterentwickelt und verwaltet. Über eine webbasierte Projektdatenbank soll auf Informationen zurückgegriffen und eine gezielte Beratung angeboten werden. Zur differenzierten Inanspruchnahme professioneller Sprach- und Kulturmittlung ist weiterhin ein 3-Säulen-Programm vorgesehen. Und schließlich sollen über eine bundesweite (Video-) Telefondolmetsch-Hotline Sprach- und Kulturmittelnde differenziert und passgenau vermittelt werden.

Licht im Dschungel der Sprach- und Kulturmittlung

In der ersten Phase steuert die zentrale Fachstelle SprachQultur den Erfahrungs-, Informations- und Wissenstransfer im Bereich professionelle Sprach- und Kulturmittlung in Deutschland. Dort, wo Interesse an qualifiziertem (sozio-)kulturellen Dolmetschen und Vermitteln besteht, werden Träger informiert, beraten, unterstützt und vernetzt. SprachQultur agiert als Informations- und Dokumentationszentrum im Bereich professionelle Sprach- und Kulturmittlung. Unter Mitwirkung eines Expertengremiums berät die Fachstelle, erfasst Neuentwicklungen und erarbeitet Informationsmaterialien bzw. Handlungsempfehlungen.
Eine webbasierte Projektdatenbank wird die Angebote der Sprach- und Kulturmittlung unter anderem je nach Qualifizierung, Schwerpunkt, Zertifizierung, Finanzierung, Bundesland, regionalen Vermittlungspools bündeln sowie vollständig, verständlich und leicht abrufbar gestalten. Ferner werden Materialien, Handlungsempfehlungen und Publikationen zur Verfügung gestellt, Fragen bearbeitet und entsprechende Informationen an die (Fach-) Öffentlichkeit verbreitet.

Das 3-Säulen-Prinzip

In der zweiten Phase wird ein 3-Säulen-Programm zur Qualifizierung von qualitativ anspruchsvoller Sprach- und Kulturmittlung ausgearbeitet bzw. definiert. Das Programm weist drei Qualifizierungsarten auf, die unter Berücksichtigung der Qualifizierungsform und -dauer, der Anforderungsprofile je nach Aufgaben- und Einsatzgebiet zu unterscheiden sind.

Ziel ist die Ausarbeitung und Definition von strukturellen Merkmalen der Qualifizierungsarten: Dazu gehören zum Beispiel die Zulassungsvoraussetzungen, Art der Abschlussprüfung, Zertifizierung, Qualitätsstandards, Kompetenzaneignung, Aufgaben- und Arbeitsfelder, das Setting und Rollenverständnis sowie berufsethische Grundsätze. Auch die Regulierbarkeit der Einsatzgebiete und die Bestimmung entsprechender Honorarstufen je nach Qualifikationsart werden Bestandteil dieser Projektphase sein.

Passgenaue Vermittlung mit modernster Technik

In der dritten Phase wird eine (Video-)Telefondolmetsch-Hotline-Software entwickelt, die in der Lage ist, Sprach- und Kulturmittelnde nach dem 3-Säulen-Prinzip passgenau zu vermitteln. Nutzer:innen aus Verwaltung und Regeldiensten werden dahingehend eingeführt bzw. interkulturell geschult. Die (Video-)Telefondolmetsch-Hotline soll softwaregestützt sowohl über klassische als auch moderne Kommunikationsmedien angeboten werden. Die Entwicklung und Ausrichtung der (Video-)Telefondolmetsch-Hotline erfolgt in enger Kooperation mit etablierten Pools aus anderen Regionen. Hier werden die Verfahrensschritte mit den strategischen Projektpartner:innen gemeinsam ausgearbeitet und in Kooperationsvereinbarungen festgelegt.

Die bikup gGmbH freut sich, die wichtige und anspruchsvolle Arbeit mit einem engagierten und professionellen Team aufnehmen zu können. In regelmäßigen Abständen informieren wir über den Stand der Dinge, Neuigkeiten und weitere Vorhaben.


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