Besuch der LVR – Akademie bei bikup
Am Nachmittag des 21. November war Stefan Jünger, Bildungsreferent der LVR – Akademie für seelische Gesundheit, erneut zu Gast bei bikup. Dieses Mal wurde der engagierte Referent aus Solingen von 12 weiteren Personen begleitet, die als Praxisanleiter:in für die Weiterbildung zur Fachkrankenpflege zuständig sind und die Dienstleistung des bikup Sprachmittlerpool NRW aus nächster Nähe kennlernen wollten. „Aus unserer Sicht eine zentrale Schnittstelle nochmals für die Notwendigkeit der Integration zu werben“, sagte er im Vorfeld.
Die LVR-Angestellten, die an den unterschiedlichsten Standorten in den verschiedensten Positionen und Bereichen, mal in ambulanten oder stationären Einrichtungen tätig sind, zeigten sich äußerst interessiert, die Abläufe der Vermittlung zu erfahren. Um die Dienstleistung praxisnah zu schildern, waren neben der zuständigen Ansprechpartnerin aus dem Pool auch zwei zertifizierte Sprach- und Integrationsmittler:innen vor Ort. Hadisseh Parlaksu und Homayun Zamani berichteten von Einsätzen, in denen sie mit ihren erlernten Qualifikationen des transparenten wie allparteilichen Dolmetschens und soziokulturellen Vermittelns für eine störungsfreie Kommunikation zwischen zugewanderten Patient:innen und hiesigen Fachkräften sorgen. Dabei ging es unter anderem um einen Geflüchteten aus Afghanistan, der sich seiner Homosexualität schämt und große Angst vor einer Abschiebung hat. Da er sich aber nicht mitzuteilen traut, steht er unter einer schweren psychischen Belastung, die erst unter Mitwirkung des:r Sprach- und Integrationsmittler:in aufgelöst werden konnte. Wie wichtig es aber bei allen Einsätzen ist, trotz Empathie und Mitgefühl eine professionelle Distanz und Neutralität zu bewahren, betonten die beiden immer wieder.
Einige der Gäste, die bereits Sprach- und Integrationsmittler:innen beauftragen konnten, bestätigten, wie unterstützend ihre Dienste in der Kommunikation und Behandlung von Erkrankten sind. Insbesondere dann, wenn es um mehr als nur sprachliche Barrieren geht, und gewisse Verhaltensweisen nur durch den kulturellen Hintergrund erklärbar werden. „Sie sind Gold wert“, brachte es ein LVR-Mitarbeiter auf den Punkt. Gegen Ende des zweistündigen Austauschs waren sich alle einig, dass mehr Werbung für den Einsatz der Sprach- und Integrationsmittler:innen von der Spitze des LVR-Klinikpersonals bis in die Tiefe aller Abteilungen getragen werden soll.