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Erfolgreicher Abschluss des 3. Lehrgangs

Welchen Gewinn die Fortbildung zum:r Sprach-und Integrationsmittler:in für alle Beteiligten bedeutet, wurde im Rahmen der feierlichen Zeugnisvergabe an die frisch Zertifizierten des 3. Lehrgangs am Donnerstag, den 22. März 2012, mehr als deutlich. Suhair Elhag aus dem Sudan ist Stolz, das Zertifikat in Händen zu halten. „Ich freue mich darauf, mich jetzt bewerben zu können und bedanke mich bei bikup“, sagt sie strahlend.

23.03.2012 von Irma Wagner

Welchen Gewinn die Fortbildung zum:r Sprach-und Integrationsmittler:in für alle Beteiligten bedeutet, wurde im Rahmen der feierlichen Zeugnisvergabe an die frisch Zertifizierten des 3. Lehrgangs am Donnerstag, den 22. März 2012, mehr als deutlich. Suhair Elhag aus dem Sudan ist Stolz, das Zertifikat in Händen zu halten. „Ich freue mich darauf, mich jetzt bewerben zu können und bedanke mich bei bikup“, sagt sie strahlend.

Die Freude ist auch der geschäftsführenden Gesellschafterin Varinia Moralesund, den Dozent:innen, die gemeinsam die dritte Fortbildung zum:r Sprach- und Integrationsmittler:in erfolgreich durchgeführt haben, anzusehen. Aber nicht nur das bikup-Team und die 14 frisch zertifizierten Sprach- und Integrationsmittler:innen blicken zufrieden auf die einjährige Fortbildung zurück und mit Zuversicht in die Zukunft, auch die geladenen Gäste, die in einzelnen Vorträgen, die Bedeutung bikups untermauern, machen Mut. Bernhard „Felix“ von Grünberg, Landtagsabgeordneter und Integrationspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, unterstreicht in seinem Wortbeitrag über Interkulturelle Öffnung und Integrationspolitik in NRW die absolute Notwendigkeit, den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst zu steigern. Und dies nicht im Bereich der Putzstellen! Auch die Integration von Asylbewerber:innen und nicht anerkannten Flüchtlingen, denen bislang keine Sprach- oder Integrationskurse bewilligt werden, fordert er eindringlich. Dagmar Dahmen, Leiterin der Ausländerbehörde der Stadt Köln, findet alleine den Namen ihrer Dienststelle überholt und plädiert für eine Umbenennung in Integrationsbehörde. Gerne würde sie alle Sprach- und Integrationsmittler:innen beschäftigen. „Ich könnte Sie alle gebrauchen“, sagt sie in die Runde. Dass Sprache nicht alles ist, demonstriert Abdoulaye Amadou, Sprach- und Integrationsmittler sowie Dozent bei bikup mit einigen Beispielen aus dem Alltag. Darin wird klar, wie alleine schon ein Lachen fehlinterpretiert werden kann, wenn man die Kultur seines Gegenübers nicht kennt.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion geht es um den Einsatz und die Praxiserfahrungen mit Sprach- und Integrationsmittler:innen. Rainer Heck, Ambulante Soziale Dienste der Justiz NRW beim Landgericht Köln, Fachbereich Bewährungshilfe, Führungsaufsicht und Gerichtshilfe – so sein vollständiger Titel – , weiß aus Erfahrung um die Bedeutung der Sprach- und Integrationsmittler:innen bei wichtigen Beratungsgesprächen in Bewährungsangelegenheiten. Heidrun Nitschke vom Gesundheitsamt der Stadt Köln leitet die Beratungsstelle zu sexuell übertragbaren Erkrankungen einschließlich Aids. Die hohe Mobilität vieler Menschen mit diesem Krankheitsbild führe auch dazu, dass sie immer wieder mit neuen Sprachen konfrontiert sei, was neben einem interkulturell aufgestellten Team den Einsatz professioneller Sprach-und Integrationsmittler:innen erforderlich mache. Diese Dringlichkeit kann Regina Dusi-Schütz vom Caritasverband Oberbergischer Kreis e.V. im Fachdienst für Integration und Migration nur bestätigen. „Viele Menschen leiden an ihrer Sprachlosigkeit.“ Die Unterstützung durch Sprach- und Integrationsmittler:innen führe dazu, dass man in der Beratung schneller vorwärts komme und effektiver arbeiten könne. Zu guter Letzt kann Almaz Kahsai, die im letzten Jahr die Fortbildung erfolgreich absolviert hat, den Unterschied zwischen kultursensiblen und klassischen Dolmetscher:innen praxisbezogen schildern. Die Sprach- und Integrationsmittler:innen seien auch im Gesundheits-, Bildungs-, und Sozialwesen gut ausgebildet, betont sie, sodass sie bei sprachlichen und soziokulturell bedingten Verständigungsschwierigkeiten besser vermitteln können als Dolmetscher:innen. Dass die Fortbildung wertvolles Wissen rund um den Ablauf in deutschen Behörden und Institutionen lehrt, kann die aktuell ausgebildete Fatma Sezek nach ersten Begleitungen von Klientinnen innerhalb eines Praktikums bei der Frauenrechtsorganisation agisra nur bestätigen. Auch Varinia Morales betont den Mehrfach-Gewinn der Fortbildung. „Die Sprach- und Integrationsmittler erhalten reale Chancen auf den Arbeitsmarkt, indem sie professionell einer Tätigkeit nachgehen, die jahrzehntelang ehrenamtlich und unprofessionell gehandhabt wurde. Somit leisten sie einerseits einen konkreten Beitrag zur interkulturellen Öffnung von Regeldiensten und der öffentlichen Verwaltung und andererseits unterstützen sie ihre Landsleute bei der Inanspruchnahme medizinischer und sozialer Versorgung“, so ihr leidenschaftliches Fazit.

Charmant leitet Thamil Venthan Ananthavinayagan, der eloquent durch die Veranstaltung moderiert hat, zum letzten Programmpunkt über und bittet die angehenden Sprach- und Integrationsmittler:innen nacheinander auf die Bühne, wo sie ihr Zeugnis und eine leuchtende Gerbera in Empfang nehmen. Mit einem Strahlen im Gesicht geht es dann weiter zum Feiern.


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