bikup - Bildung, Kultur, Partizipation

Sprachmittlerpool für die Stadt Leverkusen

Projektzeitraum

15.04.2014 – 15.12.2016

Ziel & Projektaktivitäten

Aufgrund der steigenden Migrations- und Flüchtlingszahlen und dem großen Bedarf diesen Personen eine angemessene medizinische Versorgung zu bieten, hat das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Leverkusen in Zusammenarbeit mit bikup das Modellprojekt „Sprachmittlerpool im Gesundheitswesen für die Stadt Leverkusen“ ins Leben gerufen. Bei Verständigungsschwierigkeiten zwischen Fachkräften des Gesundheitswesens und Migrant:innen bzw. Flüchtlingen der Stadt Leverkusen werden systematisch professionelle Sprach- und Integrationsmittler:innen eingesetzt.

Sprach- und Integrationsmittler:innen sind mit dem deutschen Gesundheitssystem sowie dem ihres Heimatlandes vertraut und können länderspezifische Unterschiede der medizinischen Versorgungsstrukturen verständlich und kultursensibel erklären. Zugezogene haben häufig unzureichendes Wissen über das hiesige System und unterschiedliche Erwartungen an die medizinische Versorgung, keine Vertrautheit mit deutschen Verhaltensweisen, Denkweisen und Gewohnheiten sowie, je nach Kulturkreis, ein anderes Verständnis von Krankheit, Gesundheit, Scham- und Ehrgefühl.

Zertifizierte Sprach- und Integrationsmittler:innen konzentrieren sich so nicht nur auf die Sprachmittlung, sondern sind in der Lage über diese soziokulturell geprägten Unterschiede aufzuklären und sensibel zwischen beiden Parteien zu vermitteln. Dadurch wird erst eine reibungslose und vollständige Verständigung ermöglicht.

Es handelte sich um ein Modellprojekt, das vorerst auf ein Jahr begrenzt war und wissenschaftlich begleitet wurde. Ortsansässigen Flüchtlingen und Migranten wurden so bedarfsgerecht und barrierefrei Angebote bei der medizinischen Versorgung bereitgestellt.

Das Modellprojekt „Sprachmittlerpool für die Stadt Leverkusen“ wird fortgeführt!

Aufgrund der Nachfrage und Zufriedenheit der Ärzteschaft und der Patient:innen hat die Stadt Leverkusen das Stundenkontingent für die Einsätze von Sprach- und Integrationsmittler:innen kontinuierlich erhöht und seit April 2015 auf den Bereich Bildung ausgeweitet.

Wir empfehlen Städten dem Beispiel Leverkusen zu folgen und den Weg der interkulturellen Öffnung in Zusammenarbeit mit Sprach- und Integrationsmittler:innen zu beschreiten. Der Einsatz von professionellen Dolmetscher:innen und kultursensiblen Vermittler:innen stellt EINEN wichtigen Beitrag zu einer wirksamen sozialen und medizinischen Versorgung von Flüchtlingen bzw. Migrant:innen dar und führt mittelfristig dazu die Kosten des Gesundheits- und Sozialwesen zu senken.

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